Schöner Festakt zur Einweihungsfeier in der Albhalle

19.05.2015

Was aus einem Gebäude entstehen kann, das eigentlich dem Abriss geweiht ist, wenn sich jemand vehement für dessen Erhalt und Weiternutzung einsetzt, ist mit dem Museum Gewandhaus in Inneringen zu sehen. Der Schulterschluss von der Stadt Hettingen als Inhaberin des Gebäudes, von der Künstlerfamilie Wolf und vom extra gegründeten Förderverein mit Bürgermeisterin Dagmar Kuster als Vorsitzende ließ ein wahres Juwel entstehen, das ab dem kommenden Wochenende offiziell seine Türen für Besucher geöffnet hat.

Zur Eröffnungsfeier für geladene Gäste trafen sich die interessierte Bevölkerung sowie politische und kulturelle Prominenz in der Inneringer Albhalle. Stilgerecht servierten junge Damen im Gardekostüm Sekt und Häppchen, denn auch dieses Kostüm wurde von der Künstlerin Ilse Wolf entworfen.
Die Jagdhornbläsergruppe Riedlingen-Saulgau, geleitet von Bernadette Jochum, eröffnete mit "Rendez-vous de Chasse".
Willi Gerbracht von der Vorstandschaft des Fördervereins, ebenfalls in Tracht gehüllt, begrüßte die Gäste und führte durch das Programm.

Bürgermeisterin Dagmar Kuster zollte in ihrem Grußwort vor allem der ideengebenden Familie Wolf die allerhöchste Anerkennung, Ilse und Klaus Wolf hätten die letzten zwei Jahre täglich in Staub, Schmutz und Lösungsmitteln gelebt. Durch diesen unermüdlichen und unbezahlbaren Einsatz konnte der geplante Kostenrahmen von 370.000  Euro für die Umbaumaßnahme unterschritten und für die Stadt minimiert werden, erklärte Dagmar Kuster. Ein herzliches Dankeschön galt der Firma Trumpf, die sich mit einer Spende von 25.000 Euro sehr großzügig zeigte. 

Landrätin Stefanie Bürkle zeigte sich äußerst beeindruckt ob dem Juwel, das geschaffen wurde. "So ein außergewöhnliches Museum hat bis dato in der Raumschaft gefehlt", so die überzeugte Landrätin. Zur Überraschung und zur Freude von Dagmar Kuster hatte sie einen Spendenscheck der Sparkassenstiftung dabei.
Auch Heinrich Güntner von der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben machte keinen Hehl aus seinem Stolz. "Unsere Arbeit könnte nicht besser präsentiert werden als mit solch einem Projekt", erklärte der Vorsitzende. 75 Prozent der Gesamtkosten wurden durch EU-Fördergelder aus dem LEADER Programm finanziert.

Mit seiner Schlussbetrachtung bescheinigte Prof.Dr. Erwin Zillenbiller den beiden Hauptakteuren, den Künstlerinnen Ilse Wolf und Katja Morrison, begnadete künstlerische Erbanlagen und deren maximale Ausschöpfung.

Weitere schöne Akzente in die Veranstaltung setzte das Ensemble Pomeranza mit Liedern aus dem Barock und der Romantik und  Stefan Fink mit seiner Gruppe, der die Gemeinsamkeit von Musik, Mode, Maul und Moral unterhältlich aufbereitet hatte. Ein Werk aus Mozarts Hochzeit des Figaro stellte Ilse Wolfs Enkeltochter Fiona Gellatly mit Lucy Klein im aufwändigen Kostüm dar. Katja Morrison ließ den Werdegang des Museums bis zum heutigen Tag in einer ansprechenden Bildpräsentation Revue passieren.
Ein großes Dankeschön galt dem Inneringer Obst- und Gartenbauverein, der sich in unzähligen Gartenaktionen um die wunderschöne Außenanlage rund um das Gebäude gekümmert hatte. Am gestrigen Sonntag schnupperten zahlreiche Inneringer und Hettinger in das Museum und zeigten sich begeistert.

Am Sonntag nutzten zahlreiche Inneringer und Hettinger Bürger, sich das Gewandhaus auch von innen anzuschauen. Die Künstlerinnen und die Mitglieder des Fördervereins führten die Gäste durch die neun Räume und erklärten den geschichtlichen Hintergrund zur Ausstellung. Durchweg zeigten sich die Besucher begeistert, wussten viele doch nicht so recht, was denn tatsächlich entstanden ist. Ilse Wolf freute sich sehr über den großen Zuspruch und die vielen anerkennenden Worte, die sie am Sonntag immer wieder hörte. Im benachbarten Narrenheim, das ebenfalls einen neuen Anstrich erhalten hat, bewirteten die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins mit leckerem Kuchen und Kaffee, so dass die Gäste in gemütlicher Atmosphäre verweilen konnten.