Geschichte Wappen

Wappen und Siegel geben auch für die frühe Neuzeit nicht nur Rang und Besitztum ihres Inhabers wieder, sondern oft auch die Ansprüche, die er an andere stellte. Denn das große Staatswappen eines Fürsten oder Kaisers pflegte in dieser Zeit eine Zusammenstellung der Symbole aller seiner Territorien und territorialen Ansprüche zu sein. Wappen sind meist farbige Abzeichen von Personen, Sippen und Körperschaften aller Art. Gebildet aus dem Schild mit Schildbild und dem Helm mit Helmzier, entstanden sie im 12. Jh. beim ritterlichen Adel als Feld- und Erkennungszeichen. Es verbreitete sich rasch mit dem Turnierwesen, wo die Wappen durch Herolde festgelegt und in Regel gefasst wurden. Ihre Blütezeit war im 14./15.Jh. Nach dem Verfall des Rittertums wurden Wappen auch beim niederen Adel, bei Frauen, Geistlichkeit und Bürgerschaft langsam Gewohnheit. Seit dem 14.Jh. wurden Wappenbriefe (Urkunden, die Führung eines bestimmten Wappen gestatten) verkauft und verliehen. Das Wappen genießt Rechtsschutz durch das Wappenrecht.

Nach der Vereinigung der Stadt Hettingen und der ehemals selbständigen Gemeinde Inneringen im Jahre 1975 wurde das heutige Wappen der Stadt Hettingen neu gestaltet. Dabei wurden die Hauptfiguren der beiden erloschenen Wappen in den gespaltenen Schild des neuen Stadtwappens übernommen. Während der Löwe dem in Siegeln seit 1463 belegten Wappen der früheren Stadt Hettingen entnommen ist, stammen die beiden ineinander verschlungenen Ringe aus dem Inneringer Fleckensiegel von 1799, wo sie als ein im volksetymologischen Sinne "redendes" Ortszeichen dargestellt waren. Nach der heraldischen Farbregel mussten dabei die frühren Inneringer Wappenfarben (silberne Ringe auf grünem Grund) gegeneinander ausgetauscht werden.

Das Stadtsiegel zeigt von 1463 bis in die Mitte des 17. Jh. einen Wappenschild mit einem aufrechten Löwen unter einer liegenden fünfendigen Hirschstange. Das gleiche Wappen ist in dem ab 1653 bis mindestens 1820 gebrauchten Siegel enthalten. Eine farbige Darstellung des Wappens aus dem Jahre 1535 gibt in goldenem Schild einen nach links gekehrten roten Löwen unter einer rechtshin liegenden schwarzen Hirschstange wieder. Im Großen Siebmacher (1885) steht - unter Berufung auf Darstellungen an öffentlichen Gebäuden - ein goldener Löwe auf grünem Grund unter einer silbernen rechtshin liegenden Hirschstange. In dem Löwen wird das Wappentier der Gammertinger Grafen und in der Hirschstange ein Relikt aus der Veringer Zeit vermutet. Die Neufestsetzung des Wappens erfolgte 1952.

Das Gemeindewappen zeigt in grünem Schild zwei ineinander verschlungene silberne Ringe, beiderseits begleitet von je einer goldenen Ähre. Das Fleckensiegel von 1799 enthält bereits die beiden ineinander verschlungenen Ringe als "redendes" Ortszeichen. Die beiden Ähren wurden 1958 von der Gemeinde hinzugefügt, um damit den rein landwirtschaftlichen Charakter des Ortes anzudeuten. Gleichzeitig legte die Gemeinde die Wappenfarben fest, von denen Gold die Farbe des Getreides und Grün die Farbe der Wiesen und Wälder wiedergeben sollen. Die Festlegung des Wappens erfolgte im Jahre 1958.